Hauptsaechlich im Mittelalter fuehrte mit Mutterkorn verseuchtes Getreide immer wieder zu massenhaften Vergiftungen ganzer Doerfer und Staedte. Dies ist seit dem 9. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen. Sie wurde damals als Antoniusfeuer oder auch als Kribbelkrankheit bezeichnet.
Dass dieses Krankheitsbild den Hexen zugeschrieben worden und wiederum Hexenverfolgungen ausgeloest haben soll, ist historisch unbewiesen. (...)
Prof. Matossian (Yale University) griff diese These auf und versuchte in einer breit angelegten Untersuchung ueber Massenhysterien in der fruehen Neuzeit (etwa auch im Vorfeld der Franzoesischen Revolution) den Beweis zu erbringen, dass vor allem die laendlichen Unterschichten an Halluzinationen litten, die durch Mutterkorn im Essen, in der Scheune, und selbst im Stroh, auf dem sie schliefen, hervorgerufen waren.
In Alptraeumen wurden unterbewusste Aengste aktiviert, und die Menschen sahen sich real bedroht von all den Wesen, vor denen sie sich traditionell fuerchteten, u.a. Hexen, Werwoelfe und Teufel (...)
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